Der Soldatenfriedhof der Alliierten – Kamp-Lintfort

Soldatenfriedhof

Der Soldatenfriedhof Niersenberg in Kamp-Lintfort gehört zu den weniger bekannten Kriegsgräberstätten am Niederrhein. Er liegt etwas versteckt an einem bewaldeten Hügel in der Nähe der B 510, unweit des Klosters Kamp, an der Niersenberger Straße. Als Gegenstück zum Soldatenfriedhof der Alliierten, dem Englischen Soldatenfriedhof (Rheinberg War Cemetery), wird er oftmals einfach nur Deutscher Soldatenfriedhof genannt.

Die Bombenabwürfe der Alliierten am Niederrhein und die Einnahme forderten zahlreiche Opfer. Allein in Kamp-Lintfort barg der amerikanische Gräberdienst 600 deutsche Tote aus den Trümmern. Sie wurden auf einen angrenzenden Acker am Kommunalfriedhof an der Rheinberger Straße beigesetzt. Hier bestattete man auch die verstorbenen Kriegsgefangenen aus dem Rheinberger Lager.[4]

Mit dem Wiederaufbau und dem daraus folgenden „Wirtschaftswunder“ der Nachkriegszeit beanspruchte die sich ausbreitende Industrie und der Bergbau den Platz der Begräbnisstätte. So musste ein neuer Ort für die Kriegstoten gefunden werden. 1951 erwarb die Stadt den Niersenberg und errichtete dort einen Ehrenfriedhof. Er wurde am 16. Mai 1954 eingeweiht.

Hier fanden nun sowohl die Kriegstoten aus Kamp-Lintfort, sowie der umliegenden Gemeinden im damaligen nördlichen Landkreis Moers ihre dauerhafte Ruhestätte. Insgesamt wurden 1.756 Verstorbene aus 29 provisorischen Begräbnisplätzen und Gemeindefriedhöfen übergeführt. Manche von ihnen waren auch einfach nur am Straßenrand oder in Gärten vergraben. Diese lagen in AlpenBirtenBönninghardtBorthBudbergBüderichGinderichKamp-LintfortLabbecker Wald, MarienbaumMenzelenOrsoyOssenbergVeenVynenWallach und Wardt.

Aus verstreuten Gräbern zwischen Aachen und dem Rhein wurden 3.334 Gefallene auf diesen Friedhof umgebettet. Unter den zahlreichen Soldatenfriedhöfen der Alliierten ist der Rheinberger einer der größten und ohne Zweifel auch einer der schönsten. Verantwortlich für die Schaffung der Anlage war der damals 28 jährige ehemalige englische Soldat Walter F. Worledge, der mit 50 Hilfskräften aus Rheinhausen den Friedhof im Auftrage der britischen Kriegsgräberkommission anlegte. Er blieb als Verantwortlicher für den Friedhof in Deutschland und lebte bis zu seinem Tod in der Nachbarstadt Rheinberg.

Bilderstrecke 

Die 1756 anerkannten Kriegsgräber auf dem Deutschen Soldatenfriedhof teilen sich wie folgt auf:

Erster Weltkrieg
  • 6 Deutsche
  • 1 Russe
Zweiter Weltkrieg
  • 1443 Deutsche
  • 203 Unbekannte
  • 93 Kriegssterbefälle
  • 110 Bombenopfer

Schon von weitem fallen die langen Gräber-reihen mit den weißen Gedenksteinen auf, in deren Mitte ein Mahnmal mit der Inschrift: „THEIR NAME LIVETH FOR EVERMORE“ steht. Links und rechts des Mahnmals stehen zwei kleine Ehrenhallen. In der rechten weist eine Tafel auf die Entstehung des Friedhofs hin und nennt die Zahl und Nationalitäten der hier Bestatteten. Im gegenüberliegenden Gebäude wird hinter einer kleinen Tür die Liste aller Gefallenen verwahrt und ein Besucher buch, in das sich die Gäste eintragen können.

Quellen zu diesem Bericht:
Wikipedia
Kamp-Lintfort

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